NaNo 2022 und Blogparade

Titelbild des Beitrages, enthält nur Text.
Titel: NaNo 2022 und Blogparade

 
Der NaNo ist nun schon seit einigen Tagen vorüber, aber ihr kennt das ja, der erste Freitag im Monat gehört dem Leserückblick. Deswegen komme ich erst jetzt dazu, über meinen NaNo dieses Jahr zu schreiben.

 
Dafür nutze ich die Fragen der Blogparade von Meeresträumerinnen.

 

Wie lange kennt/schreibt ihr den NaNo schon?

Seit neun Jahren.

Ich habe 2013 das erste Mal teilgenommen. Und so richtig seitdem auch nicht wieder.

Da für mich Planung sehr wichtig ist, habe ich zwar in den anderen Jahren durchaus auch teils mein Tracking dafür gehabt, aber eben nicht mit geschriebenen Wörtern.

Wobei ich 2016 definitiv auch regelmäßig geschrieben habe, aber da war ich nur bei den Camps offiziell dabei (ich tracke seit 2014 immer, was ich an meinen Projekten mache, d. h. ich habe trotzdem Stats für den NaNo in dem Jahr, aber eben nicht offiziell auf der Seite teilgenommen).

 

Gibt es bei euch viel Vorbereitung?

Die ganz grundsätzliche Antwort lautet: immer.

Für diesen NaNo war es ein bisschen anders.

Zum einen habe ich nicht nur an einem Projekt gearbeitet. Zum anderen habe ich tatsächlich nach Jahren mal wieder geschrieben.

Hintergrund ist, dass ich seit langem an zwei Projekten parallel arbeite und da noch immer in der Planungsphase bin. Eines ist unglaublich groß angewachsen, an diesem arbeite ich auch mehr, das andere bekommt weniger Zeit, sonst wäre das mittlerweile möglicherweise schon in der Schreibphase.

Nun ist diesen Sommer noch ein drittes Projekt hinzugekommen, dass mich schon seit Jahren nicht in Ruhe lässt.

Und weil das noch nicht genug ist (ich aber auch seit einiger Zeit eine hyperaktive Phase habe), habe ich im Oktober begonnen, an einem alten Projekt zu schreiben. Anders als die restlichen Projekte gehe ich dieses aber anders an, weil ich einfach schreiben wollte. Ich weiß allerdings, dass es für mich nicht ohne unfassbar ausführliche Planung funktioniert. Außer ich setze für mich vorher fest, dass die Ansprüche anders sind und das habe ich in diesem Fall gemacht. Deswegen gibt es keine Planung im Vorfeld. Ich gehe immer nur vorher in Gedanken durch, wo ich als nächstes hin möchte und ich folge einer generellen Richtung. Das mache ich meist im Laufe des Tages und schreibe abends/nachts. Das funktioniert ganz gut, um die nächsten Szenen zu visualisieren und auch grob im Auge zu haben, wie ich die verschiedenen Plotlines der Figuren miteinander verweben kann, damit sie nicht nur nebeneinander her laufen.

Abschließend waren da noch zwei „Projekte“. Das eine ist schon sehr alt und für mich war klar, ich arbeite daran nur im Kopf und schaue mal, wohin es mich führt und ob es etwas wird, woraus ich mehr machen kann. Wenn ja, dann baue ich in Zukunft aber auch auf dem auf, womit ich bereits herumgespielt habe (die Arbeit jetzt war dann also nicht umsonst). Das andere war ein Adventskalender. Ich habe einen solchen bereits vor zwölf Jahren geschrieben. Jedes Türchen bzw. jede kleine Geschichte basiert auf einem Song einer Band. Damals waren es die Top 24 einer Freundin, dieses Mal meine (und in beiden Fällen dieselbe Band). Dafür habe ich eine Menge Vorarbeit gemacht, weil ich mir die Lyrics genau angeschaut habe, um die Ideen zu entwickeln. Daran geschrieben habe ich dann an gerade einmal neun Tagen.

Zusammenfassend habe ich also teils schon vorher viel Vorbereitung gemacht, teils war aber Vorbereitung auch ein Bestandteil meines NaNo.

Deswegen ist meine Gesamtzahl auch so hoch. Da ich ein hohes Schreibtempo habe, liegt auch die Zeit, die ich pro Stunde als Grundlage zum Umrechnen nutze, höher.

Dennoch habe ich in diesem NaNo 65.212 Wörter tatsächlich geschrieben. Davon sind 10.998 Wörter durch den Adventskalender entstanden, die restlichen 54.214 Wörter durch das andere Projekt. Also allein mit diesem einen habe ich trotzdem die Menge eines regulären NaNo geschafft. Insgesamt stehen in meinen Stats für den Monat 230.462 Wörter.

 

Habt ihr Tipps, wie man so lange am Ball bleibt?

Früher habe ich gesagt, dass Routine aus meiner Sicht der beste Tipp ist.

Heute sage ich, wer Routine noch nicht ausprobiert hat, sollte es einmal tun. Sie funktioniert nicht für alle Menschen. Deswegen ist sie auch nicht der beste Tipp. Ausprobieren ist gut, aber wenn es nicht funktioniert, sucht nach anderen Wegen.

Was nicht hilfreich ist – finde ich zumindest –, ist sich durchzuquälen. Das mache ich vielleicht auf die letzten Tage, wenn das Ziel schon in Sichtweite ist. Und vielleicht auch nicht einmal dann. Alles andere frustriert und damit geht der ganze Spaß verloren.

Je nachdem, wie ihr seid, hilft es euch vielleicht, euch andere Leute zu suchen. Sich gegenseitig anzuspornen, hilft vielen. Oder auch einfach nur im Gruppengefüge Motivation mitzunehmen, denn die anderen schreiben ja auch gerade. Für mich funktioniert das nicht, deswegen ist es kein Tipp, den ich aus eigener Erfahrung beisteuern kann, sondern nur aus Beobachtung. Ich bin aus diesem Grund auch meist für mich anstatt mich irgendwelchen Gruppen oder Schreibevents anzuschließen.

 

Was hält euer Umfeld vom NaNo, weiß es überhaupt davon, unterstützt es euch?

Mein Umfeld außerhalb anderer Schreibender ist recht klein. Gelegentlich erwähne ich den NaNo, wenn es sich ergibt, aber dem Umfeld ist es egal. Es braucht mich aber auch nicht zu unterstützen. Der NaNo sieht für mich bestenfalls so aus, dass ich die Prioritäten innerhalb meiner Interessen verschiebe, sodass er auf mein Umfeld keine Auswirkungen hat. Ich bin allerdings auch in der Situation, ohne Kind und Kegel zu sein, was gerade hinsichtlich Verantwortung viel Einschränkung rausnimmt.

 

Stellt ihr fürs Schreiben andere Dinge zurück?

Teilweise schon. Nicht ausschließlich, denn ich brauche den Ausgleich zu sehr.

Vor allem gegen Monatsende ist mir das dieses Mal aufgefallen. Aber da es sich nur noch um ein paar Tage gehandelt hat, habe ich mir gesagt, die ziehe ich noch durch. Wäre das früher passiert oder ginge es nicht nur um einen Monat, hätte ich weniger Zeit in den NaNo investiert.

 

Wie laufen die 30 NaNo-Tage für euch ab? Schreibt ihr lieber jeden Tag oder an vereinzelten Tagen sehr viel?

Da ich ein Mensch bin, der ohnehin viele Routinen braucht, arbeite ich ganz allgemein sehr regelmäßig an meinen Projekten.

Diesen NaNo habe ich nur an einem der Projekte wirklich exakt täglich gearbeitet. An dem Adventskalender so ziemlich täglich, wobei dieses Täglich nicht zwingend die Kalendertage meint (obwohl es auch dafür überwiegend zutrifft). Mein reguläres Tracking richtet sich nach meinen Tagen und die enden nicht um Mitternacht. Es ist also durchaus vorgekommen, dass ich mal einen Kalendertag nicht am Adventskalender gearbeitet habe, weil ich am Vortag vor Mitternacht damit fertig gewesen bin, am nächsten aber erst nach dem Tageswechsel begonnen habe. Für mein eigenes Tracking bedeutet das dann immer noch täglich, für das NaNo-Tracking, das ich parallel laufen hatte, nicht.

Dennoch hat es Tage gegeben, an denen ich sehr viel gemacht habe und an anderen eher weniger.

 

Wie sehen die Tagesgestaltung und das sonstige Drumherum in so einem intensiven Schreibmonat aus?

Für mich gar nicht so viel anders als im restlichen Jahr.

Ich schreibe/arbeite meistens nachts, aber durch meinen sehr verschobenen Tagesrhythmus oder wenn ich mal wieder eine Nacht nicht schlafen kann, kommt es durchaus auch vor, dass ich ebenfalls Vormittags an den Projekten sitze.

 

Habt ihr eure Ziele (die von dem offiziellen vielleicht sogar abweichen) erreicht oder gab es irgendwelche Anpassungen?

Ich hatte keine wirklichen Ziele.

Das mag vielleicht unsinnig erscheinen, wenn ich am NaNo teilnehme, aber es ist so, dass mich Ziele nicht motivieren. Sie zu stecken und nicht zu erreichen, zieht mich im schlimmsten Fall runter (oder ist mir einfach völlig egal). Sie zu niedrig zu stecken, hat erst recht keinen Motivationsfaktor. Und zumindest auf der offiziellen Seite ist es anfangs anders als in den Camps nicht frei wählbar.

Ich habe irgendwann im Monat festgestellt, dass ich es schaffen könnte, nur mit geschriebenen Wörtern die 50 k zu erreichen. Vielleicht könnte ich das als kleines Ziel nennen, wobei es mir auch völlig egal gewesen ist, hätte das nicht funktioniert. Es war dann eher so: „Hey, das könnte klappen, ich versuchs mal, aber ohne Druck dahinter, wenn es nichts wird, macht es auch nichts“.

Die 50 k insgesamt mit allen Arbeitszeiten an meinen Projekten zu schaffen, war dagegen recht wahrscheinlich, selbst wenn ich nie davon ausgehe. Aber ich investiere in den meisten Monaten eindeutig mehr Zeiten in meine Projekte, mit denen ich die 50 k umgerechnet erreiche.

 

Würdet ihr es wieder tun?

Für mich ist der NaNo ohnehin nur etwas wie ein Gimmick. Und es war ja nicht das erste Mal.

Also ziemlich wahrscheinlich, ja, aber dennoch eher für mich als in einer Gruppe.

 
Das war es zu meiner Erfahrung in diesem Jahr.

Wenn ihr auch teilgenommen und Lust habt, eure Erfahrungen mittels der Blogparade zu teilen, dann schaut doch mal auf dem Blog von Jade und Sina vorbei.

 
Bis denne ☆

3 Kommentare zu „NaNo 2022 und Blogparade

  1. Hallo. 🙂
    Dein Beitrag und die Einblicke in deinen NaNo- und Schreiballtag waren interessant zu lesen. Ich freue mich, dass du damit bei der Blogparade teilgenommen und uns so in deinen November mitgenommen hast.
    Gutes Gelingen für das weitere Schreiben!
    Liebe Grüße
    Jade von den Meeresträumerinnen

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    1. Es hat Spaß gemacht, daran teilzunehmen und es freut mich, dass das Lesen interessant gewesen ist.
      (Und ich dachte, ich hatte das hier längst freigegeben und geantwortet gehabt. Entschuldige bitte, dass das erst jetzt passiert ist.)

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